Aus historischem Hintergrund des Funkenbaus und dessen Verbrennen kamen im Jahre 1997 die damaligen Funkenbauer, bestehend aus ungefähr 10 Jugendlichen, im Wohnzimmer von Familie Fürst (Schwemme) zusammen. Ziel war es, ein hexenartiges Häs zu entwerfen, mit dem man gemeinsam als Gruppe auf die Fasnet gehen wollte.
Es zogen einige Tage ins Land, an denen für dieses Vorhaben beraten und geplant wurde. Nachdem schlussendlich das Design und die einzelnen Farben gemeinsam ausgewählt und endgültig festgelegt wurden, begann Gerlinde Fürst, die ersten Häser zu nähen.
Die Namensgebung dieser Figur lag natürlich dem wieder kurz bevorstehenden Anlass nahe; und so wurde diese kurzerhand„Fonka-Häx“ getauft. Die Zahl an fertigen Häsern wuchs Woche um Woche. Als jeder von uns das voller Spannung erwartete Häs wiederum bei einer gemeinsamen Anprobe in der Schwemme anprobiert hatte, konnten wir es kaum erwarten, um mit diesem Häs zum ersten mal gemeinsam als Gruppe an einer abendlichen Fasnetsveranstaltung teilnehmen zu können. Und so kam es, dass wir bald darauf unser selbst entworfenes Häs zum erstem Mal am Bürgerball in Königseggwald trugen, bei dem wir sehr viel Spass hatten und uns allen der Stolz auf unser eigenes Häs ins Gesicht geschrieben stand.
Von nun an wurden an den Wochenenden kaum mehr Möglichkeiten ausgelassen, an denen wir nicht mit unseren Häsern auf der Fasnet unterwegs waren. So erinnere ich mich beispielsweise noch gut und gerne an die erste Freinacht in Uttenweiler, sowie zahlreiche andere Fasnetsveranstaltungen (wie beispielsweise unsere Teilnahme am 1. Umzug in Ebersbach). Da wir zu anfänglichen Zeiten noch keine Masken besaßen, geschweige denn überhaupt an eine Anschaffung dachten, schwärzten wir anfangs vor der Teilnahme an Veranstaltungen größtenteils unsere Gesichter mit Karminruß bzw. schwarzer Gesichtsfarbe (zum Leidwesen der Bettbezüge und Kopfkissen am darauffolgenden Morgen).
Da das Interesse nach diesem entworfenen Häs in unseren umliegenden Gemeinden von Jahr zu Jahr stieg und unsere Näherin kaum noch mit dem Nähen nachkam, wurde der Gedanke gefasst, einen eingetragenen Verein zu gründen. Und so kam es dann auch, dass sich einer von uns federführend um die Voraussetzungen einer Vereinsgründung vorab einmal beim Amtsgericht Bad Saulgau schlau machte. Hierzu waren dann einige Vorbereitungen und Treffen mit einem Vertreter des Amtsgerichts Bad Saulgau erforderlich, bis letztendlich die Vereinssatzung stand und vom Amtsgericht freigegeben werden konnte. Als dann nach und nach alle restlichen erforderlichen Vorbereitungen u. Formalitäten abgeschlossen waren, stand einer Terminfestlegung für die Gründungsversammlung quasi nichts mehr im Wege. Am Freitag, 15. Januar 1999 um 20.00 Uhr war es dann soweit. Hier wurde im Sportheim Renhardsweiler unter der Leitung von Ortsvorsteher Gerhard Eisele und unter Anwesenheit der Presse (Schwäbische Zeitung) der Brauchtums- und Narrenverein Bierstetten e.V. von den dort anwesenden Personen ins Leben gerufen.
Im selben Jahr der Vereinsgründung wurde dann anschließend seitens der neuen Vorstandschaft damit begonnen, gemeinsam eine Holzmaske mit dem gefundnen Maskenschnitzer zu entwerfen, um die Figur „Fonka-Häx“ letztendlich zu vervollständigen. Auch hier waren einige Besuche und unzählige Stunden beim Maskenschnitzer vergangen, bis dieser den Prototyp entworfen und fertiggestellt hatte. Bereits zur Fasnet im Jahr 2000 waren die ersten 18 Holzmasken fertig u. konnten an den damals stattgefundenen Veranstaltungen getragen werden.
Seit dieser vergangenen Zeit wuchs der Verein jedes Jahr beträchtlich an neuen Mitgliedern, so dass wir mittlerweile bei über 200 aktiven und passiven Mitgliedern im Jahr 2009 angekommen sind. Der Narrenspruch für die Fonka-Häx, der an der Gründungsversammlung bereits festgelegt wurde, lautet wie folgt:
„Isch dia Häx it uf´m Fonka, duad se uf dr Fasnet lompa“
Isch dia Häx it uf´m Fonka, duad se uf dr Fasnet lompa
Da auch vermehrt Erwachsene Begeisterung u. Interesse am jungen Verein gezeigt hatten, und diese jedoch eher nach einem ruhigeren Häs ihr Interesse bekundeten, standen wir als Vorstandschaft dahingehend vor der neuen Entscheidung, ob wir eine zweite, eher ruhigere Figur neu entwerfen sollten. Und so kam es dazu, dass wir uns im Jahre 2001 be reits nach neuen Ideen und Vorschlägen aus der Gemeinde erkundigten und diese dann anschließend diskutierten. Bezüglich neuer Ideen wurde ebenfalls die Dorfchronik herangezogen und durchgeforstet, jedoch konnten daraus leider keine Ansätze zur Entwicklung einer neuen Fasnetsfigur gefunden werden. Eines neuen Tages kam plötzlich und unerwartet von einem Gemeindemitglied unserer Gemeinde der Vorschlag über die Entwicklung einer neugierigen Figur. Inklusive einem „wonderfitzigen“ Gesicht, und einer von Grund auf neugierigen Charaktereigenschaft, einfach kurz gesagt ein „Naseweis“.
Diese vorläufige Idee stieß auf rege Zustimmung und wurde schlussendlich am 17.05.2001 in einer Ausschusssitzung durch die damalige Vorstandschaft zur Umsetzung beschlossen. Als nächsten Schritt vereinbarten wir gemeinsam, einen echten Profi, zum Entwerfen dieser Idee, zu kontaktieren und anschließend zu besuchen. Gesagt, getan!! Nach geführtem Gespräch mit Herrn Hohl unterbreitete uns dieser einen Zeichenentwurf in Papierform, der bei uns sofort rege Zustimmung fand. Somit beschlossen wir gemeinsam in einer weiteren Ausschusssitzung am 03.11.2001, dass aufgrund dieses Papiervorschlags von Herrn Hohl sein Maskenschnitzer einen Prototyp der Holzmaske entwerfen u. schnitzen sollte, sowie auch seiner Näherin ein Häs als Prototyp nähen sollte.
Im Januar 2002 war der genähte Prototyp und die entworfene Holzmaske fertiggestellt und stand zur Abholung bereit. Voller Spannung wurde der neue Naseweis durch den damaligen Vorstand in einer weiteren Ausschusssitzung den Vorstandsmitgliedern vorgestellt. Dieser fand auf Anhieb eine breite Zustimmung bei der Vorstandschaft. Als Vorstellungstermin dieser Figur bei unseren Vereins- u. Gemeindemitgliedern wählten wir den Zunftmeisterempfang an unserer Dorffasnet 2002 im Gemeinschaftsraum Bierstetten. Auch hier stieß der Prototyp des Naseweis auf große Zustimmung und Applaus. So kam es, dass bereits zur Fasnet 2003 8 neue Nasweis auf unseren Umzügen mit teilgenommen haben. Mittlerweile wächst die Zahl auch hier Jahr um Jahr. Schlussendlich fehlte der neuen Figur lediglich noch der passende Narrenruf. Nach reichlichen Überlegungen wurde dieser dann im Jahr 2005, wieder hervorgerufen durch ein Gemeindemitglied, durch die Vorstandschaft festgelegt und lautet passend zur Figur folgendermaßen: „Ronzlig, witzig, wonderfitzig“